Situation für Asylsuchende in Kroatien
Kroatien ist für viele Schutzsuchende ein Transitland, d.h. dass die Personen oft weiterreisen, beispielsweise in die Schweiz. Deshalb hat Kroatien als Dublin-Land an Bedeutung für die Schweiz gewonnen.
Seit einigen Jahren wird der Umgang mit Menschen an der kroatischen Grenze kritisiert. Es bestehen massive und gut dokumentierte Vorwürfe von Push-Backs und brutaler Gewalt durch die Polizei. Trotzdem gilt Kroatien für die Schweizer Behörden weiterhin als sicheres Land für Schutzsuchende.
Problematisch ist der Zugang zur Gesundheitsversorgung. Das Gesundheitssystem in Kroatien steht unter starker Belastung, dies betrifft auch Einheimische. Entsprechend ist es für Personen mit besonderen medizinischen Bedürfnissen schwierig, eine regelmässige Behandlung zu erhalten. Ein weiteres Problem ist der Mangel an Dolmetschenden, ohne die Arztbesuche zusätzlichen Hürden unterliegen und eine psychiatrische Versorgung nicht möglich ist. Ausserdem steht zu den Engpässen anDolmetschenden auch deren Qualifikation und die Qualität der Übersetzung in der Kritik.
Das kroatische Asylsystem ist fragil und anfällig bei Überlastung.
Dafür setzen wir uns ein
- Keine Überstellung nach Kroatien: Aufgrund der aktuellen Situation und der Anfälligkeit des Systems kann nicht davon ausgegangen werden, dass sich Kroatien an seine völkerrechtlichen Verpflichtungen hält, deshalb raten wir von Überstellungen nach Kroatien ab.
- Vulnerable Personen: Insbesondere setzt sich die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) dafür ein, von der Überstellung von verletzlichen Personen, die auf regelmässige Gesundheitsversorgung angewiesen sind, und von Personen, die in Kroatien Opfer von Polizeigewalt wurden, abzusehen.