Unabhängige und neutrale Position
Die Hilfswerksvertretenden sind unabhängig und beobachten das Verfahren aus einer neutralen Position. Während der Anhörung zu den Asylgründen steht es ihnen offen, die Asylsuchenden zu bestimmten Aspekten befragen zu lassen beziehungsweise selbst Fragen zu stellen, Einwände zu äussern und weitere Abklärungen anzuregen. Das soll garantieren, dass die Asylsuchenden in einer möglichst entspannten Atmosphäre und ohne Angst alle Fluchtgründe schildern können.
Fairen Ablauf garantieren
Die Hilfswerksvertretenden sind neben den Behörden die einzigen Personen, die Asylsuchende regelmässig während der Befragung im alten Asylverfahren treffen. Sie handeln nicht als Rechtsvertreter der Asylsuchenden, ihre Aufgabe besteht darin, den fairen Ablauf des Verfahrens zu garantieren.
Die Rolle der SFH
Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) hat als Dachverband diese Arbeit für die damit beauftragten Hilfswerks koordiniert. Dazu gehörte eine umfassende Schulung und Weiterbildung der Hilfswerksvertretenden sowie die kontinuierliche Unterstützung mit Informationen über Herkunftsländer, gesetzlichen Grundlagen und Rechtsprechung.
Altrechtliche Anhörungen werden seit dem 1. November 2020 von der SFH selbst mit einer Hilfswerksvertretung begleitet.
Die Hilfswerksvertretung wurde am 11. Juni 1968, nach mehrjährigen Verhandlungen zwischen der Schweizerischen Zentralstelle für Flüchtlingshilfe – wie die SFH damals hiess – und der Direktion der Polizeiabteilung des Bundes, vom Bundesrat genehmigt. Die erfolgreichen Verhandlungen der SFH stellten damals einen wichtigen Meilenstein für den verbesserten Rechtsschutz von Asylsuchenden in der Schweiz dar. Der Miteinbezug der zivilen Stimme in einen Verwaltungsakt war einzigartig. Seit Inkrafttreten am 1. Januar 1981 bis zur Neustrukturierung per 1. März 2019 war die Hilfswerksvertretung im Asylgesetz verankert.
Kontakt
Lorin Criblez
Verantwortlicher Hilfswerksvertretung
- Telefon: +41 31 370 75 50
- E-Mail: lorin.criblez@fluechtlingshilfe.ch
Rechtsschutz im neuen Asylverfahren
Seit dem 01. März2019 sieht das Asylgesetz einen unentgeltlichen Rechtsschutz während des Asylverfahrens vor. Sowohl in den Bundesasylzentren als auch dann, wenn das Verfahren in einem Kanton weitergeführt wird, können sich Asylsuchende von einer dafür zugelassenen, behördenunabhängigen Stelle kostenlos rechtlich beraten und vertreten lassen.