Die Anzahl geflüchteter Ukrainer*innen in ihre Nachbarländer wird hier regelmässig vom UNHCR aktualisiert.
03.08.2023: Wie der Guardian berichtet, haben Forscher des humanitären Forschungslabors der Yale School of Public Health festgestellt, dass die Bewohner der besetzten Gebiete von Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja Zielscheibe systematischer Bemühungen der pro-russischen Behörden sind, sie ihrer ukrainischen Identität zu berauben, indem sie unter Androhung von Vergeltungsmassnahmen gezwungen werden, die russische Staatsangehörigkeit anzunehmen. Diejenigen, die dies nicht tun, müssen mit Drohungen, Einschüchterungen oder Einschränkungen beim Zugang zu lebensnotwendigen Gütern und humanitärer Hilfe rechnen. Laut Moskau wurden seit Oktober 2022 in den besetzten ukrainischen Gebieten 1,5 Millionen russische Reisepässe ausgestellt. Den Verfassern des Berichts zufolge stellen die von Russland ergriffenen Massnahmen Kriegsverbrechen dar und das Völkergewohnheitsrecht verbietet die Auferlegung einer Staatsbürgerschaft ohne Zustimmung der Betroffenen oder unter Zwang.
27.06.2023: In seinem jüngsten Bericht über die Inhaftierung von Zivilisten im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine stellt das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) fest, dass Russland seit Beginn des Krieges 864 Personen (763 Männer, 94 Frauen und 7 Jungen) willkürlich inhaftiert hat. Eine erhebliche Anzahl dieser willkürlichen Inhaftierungen erfolgte während sogenannter "Screening"-Operationen in den besetzten Gebieten, die nach Ansicht des OHCHR gegen das humanitäre Völkerrecht und die internationalen Menschenrechtsbestimmungen verstossen und in einigen Fällen dem Verschwindenlassen gleichkamen. Mindestens 260 Zivilisten wurden von Russland auch aufgrund ihrer angeblichen politischen Ansichten inhaftiert. In etwa einem Viertel der Inhaftierungsfällen wurden die Personen illegal an andere Orte im besetzten Gebiet gebracht oder sogar nach Russland deportiert. Die überwältigende Mehrheit der Inhaftierten gab an, Folter und Misshandlungen, einschliesslich sexueller Gewalt, ausgesetzt gewesen zu sein. Mindestens 77 Zivilisten wurden Opfer aussergerichtlicher Hinrichtungen. Dem Bericht des OHCHR zufolge haben die ukrainischen Sicherheitskräfte mindestens 75 Personen (57 Männer, 17 Frauen und 1 Junge) willkürlich inhaftiert, die meisten von ihnen wurden verdächtigt, Straftaten im Zusammenhang mit dem Konflikt begangen zu haben. Die ukrainischen Sicherheitskräfte hätten ebenfalls inoffizielle Haftorte genutzt und eine Reihe von Häftlingen Folter und Misshandlung ausgesetzt. Während die ukrainischen Behörden dem OHCHR vertraulichen und nahezu vollständigen Zugang zu inhaftierten Zivilisten gewährten, hat die Russische Föderation dem OHCHR nach Angaben des OHCHR keinen Zugang gestattet.
Hier finden Sie die vollständige Dokumentation zur Entwicklung in der Ukraine ab 22.02.2022 bis 03.08.2023. Dieser Newsticker wurde eingestellt.
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Die Situation in der Ukraine ist dramatisch, mehrere Millionen Menschen sind bereits vertrieben worden. Auf unserer Länderseite finden Sie weitere Hintergrundinformationen und die Forderungen der SFH.
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