31.08.2023: The Guardian berichtet, dass die Taliban nach Bädern, Fitnessstudios und Parks nun angekündigt haben, Frauen den Besuch des beliebten Nationalparks Band-e-Amir zu verbieten. Grund dafür sei, dass sich die Besucherinnen nicht an die korrekte Trageweise des Hidschab hielten. Der Minister für Sitte und Tugend, der diese Massnahme gefordert hatte, begründete dies damit, dass «das Betreiben von Tourismus für Frauen nicht notwendig ist». Im Juli hatten die Taliban Friseur- und Schönheitssalons geschlossen und damit einen der letzten Orte der Sozialisierung für Frauen beseitigt. Ihre letzten Hoffnungen auf Bildung wurden auch dadurch erstickt, dass Ende August Stipendiatinnen, die im Ausland studieren wollten, am Flughafen von Kabul aufgehalten wurden. Wie die BBC berichtete, wurden selbst diejenigen gezwungen, das Flugzeug zu verlassen, die ihren männlichen Begleitern ein Visum bezahlt hatten. Eine männliche Begleitung wird Frauen auferlegt, wenn sie mehr als 75 km von ihrem Zuhause entfernt ausgehen wollen.
10.07.2023: Laut einer Mitteilung hat das SEM die Asylpraxis für Frauen und Mädchen aus Afghanistan angepasst: «Die Situation von Frauen und Mädchen in Afghanistan hat sich seit der Machtübernahme der Taliban in vielen Lebensbereichen kontinuierlich verschlechtert. Die zahlreichen Einschränkungen und auferlegten Verhaltensweisen haben gravierende Auswirkungen auf ihre fundamentalen Menschenrechte und schränken ihre Grundrechte massiv ein. Vor diesem Hintergrund können weibliche Asylsuchende aus Afghanistan sowohl als Opfer diskriminierender Gesetzgebung (Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe) als auch einer religiös motivierten Verfolgung betrachtet werden, und ihnen ist die Flüchtlingseigenschaft zuzuerkennen – sofern keine anderen Verfolgungsmotive gegeben sind. Ihre Gesuche wird das SEM weiterhin einzelfallspezifisch prüfen.»
Hier finden Sie die vollständige Dokumentation zur Entwicklung in Afghanistan ab 10.08.2021 bis 31.08.2023. Dieser Newsticker wurde eingestellt.
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