© Benjamin Visinand
Keine Grenzen im Herz
Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) ist die unabhängige Stimme für den Schutz und die Rechte von Geflüchteten in der Schweiz.
Seit 1936 setzt sie sich für einen menschlichen Umgang mit schutzbedürftigen Menschen ein und vertritt als engagierte Anwältin ihre Interessen. Die SFH trug massgeblich dazu bei, dass das Asylwesen in den 1950er Jahren zu einer staatspolitischen Aufgabe wurde und prägt seither zahlreiche rechtsstaatliche Errungenschaften im Schweizer Asylwesen mit.
Als erfahrene Flüchtlingsorganisation und Dachverband der in den Bereichen Flucht und Asyl tätigen Hilfswerke und Organisationen gestaltet die SFH die Zukunft der Schweiz mit. Sie arbeitet sachbezogen, ist innovativ, bringt ihre Meinung ein und packt an, wo es nötig ist. Die SFH berät rechtlich, begleitet die Arbeit der Behörden kritisch, sensibilisiert und informiert und ist Ansprechpartnerin für Politik und Fachpersonen.
Ihre hoch gesteckten Ziele kann die SFH nur dank der Unterstützung aus der Bevölkerung und der Zusammenarbeit mit ihren Mitgliedsorganisationen und andern Verbänden und Institutionen erreichen. Als gemeinnützige Organisation ist die SFH Zewo-zertifiziert.
Das will die SFH erreichen
- Zugang zu Schutz gewähren
- Die Rechte im Asylverfahren stärken
- Integration und Teilhabe fördern
Die Leuchttürme der Arbeit der SFH
Die SFH setzt sich täglich mit ihrem Fachwissen sowie ihren Projekten, Berichten, Kursen und Events für die Verbesserung der Situation von Geflüchteten in der Schweiz ein.
Das Italien-Programm
Viele Erstaufnahmeländer Europas halten die geltenden EU-Richtlinien zur Aufnahme von Flüchtlingen nicht ein. Aus Sicht der SFH steht die Schweiz deshalb in der Verantwortung, wenn sie gemäss Dublin-Regelung Rücküberstellungen tätigt. Die SFH setzt sich dafür ein, dass die Schweiz bei nicht garantierten Mindeststandards ihre Möglichkeiten nutzt und selber auf den Asylantrag der Schutzsuchenden eintritt. Seit 2011 dokumentiert die SFH regelmässig Missstände im für die Schweiz wichtigsten Abnahmeland Italien. Ihre kritischen Berichte zur Situation fliessen nicht nur in der Schweiz, sondern auch in den Nachbarländern in die Rechtsprechung ein. Das Bundesverwaltungsgericht bezieht sich regelmässig auf die Expertise der SFH. Mit Erfolg: Verletzliche Personen mit Erstregistrierungsland Italien erhalten dank des Einsatzes der SFH vermehrt Zugang zum Schweizer Asylverfahren.
Die Länderberichte
Die SFH erstellt zu den wichtigsten Herkunftsländern der Asylsuchenden Länderberichte und Recherchen. Die Länderberichte sind eine zentrale Grundlage für den Rechtschutz im Asylverfahren und werden von in- und ausländischen Gerichten regelmässig für eine faktenbasierte Entscheidfindung genutzt.
Die Länderanalyse der SFH recherchiert laufend Informationen vor Ort, steht in Kontakt mit lokalen Beobachtern und unternimmt auch Abklärungsreisen in die Regionen. Die Berichte und Einzelabklärungen werden regelmässig zitiert.
Die Kampagne zum Tag des Flüchtlings
Der 1980 von der SFH initiierte und seither jedes Jahr am dritten Juni-Samstag stattfindende Flüchtlingstag bildet die wichtigste Sensibilisierungskampagne im Bereich Flucht und Asyl in der Schweiz. Begleitet von einer Plakat- und Onlinekampagne der SFH feiern Geflüchtete und die Schweizer Zivilbevölkerung an schweizweit 80 bis 100 Standorten ein Fest der Begegnung.
Das Asylsymposium
Das alle zwei bis drei Jahre stattfindende Asylsymposium ist die wichtigste nationale Fachveranstaltung und Austauschplattform im Themenbereich Flucht und Asyl in der Schweiz. Bereits acht Mal fand der von SFH und dem UNHCR Büro für die Schweiz und Liechtenstein organisierte Anlass mit rund 350 Fachexperten und –expertinnen aus Nichtregierungsorganisationen, Bundesverwaltung, Kantonen, Fachorganisationen und Institutionen statt.
Mit dieser wichtigen nationalen Fachtagung fördern SFH und UNHCR den Austausch zu aktuellen Herausforderungen der Schweizer Asylpolitik und -praxis und schaffen für die unterschiedlichen Akteure in diesem Bereich einen Ort der Begegnung.
Projekttag 'Flucht und Asyl'
Für Jugendliche bietet die SFH ein erlebnispädagogisches Programm an. Der Projekttag 'Flucht und Asyl' leistet einen wichtigen Beitrag zur politischen Bildung, zur Rassismusprävention und zur Integrationsförderung. In einem Simulationsspiel erfahren die Teilnehmenden beispielsweise hautnah, was Flucht bedeutet. Sie übernehmen die Rollen von Menschen, die ihre Heimat wegen eines Bürgerkrieges verlassen müssen. Auf der Flucht werden sie von Soldaten bedroht und von Schleppern über die Grenze gebracht. Schliesslich finden sie Zuflucht in einem Flüchtlingslager. Die anschliessende Auswertung bietet Raum für die Reflexion des Erlebten. Mit Pressebildern wird ein Bezug zur Realität hergestellt.