Der Einsatz der Zivilgesellschaft trägt überall auf der Welt entscheidend zum Schutz von Flüchtlingen bei – häufig in freiwilliger Arbeit und abseits öffentlicher Aufmerksamkeit. Wie unverzichtbar dieses Engagement ist, wird oft erst in Zeiten der Krise sichtbar: So zuletzt 2022, als Gastfamilien und freiwillige Helfer*innen in der Schweiz und in zahlreichen anderen europäischen Ländern eine zentrale Rolle bei der Aufnahme und Unterstützung von Millionen von Menschen übernommen haben, die vor der russischen Invasion der Ukraine flüchteten. «Die humanitäre Tradition der Schweiz ist auch eine Tradition des gemeinsamen Engagements von Behörden und Zivilgesellschaft. Dieser Tradition müssen wir Sorge tragen und sie zugleich gemeinsam weiterentwickeln», sagt Bundesrat Beat Jans, der das 9. Schweizer Asylsymposium heute mit einem Inputreferat zur Rolle der Zivilgesellschaft im Flüchtlingsschutz in der Schweiz eröffnen wird.
Potenzial zivilgesellschaftlicher Akteure nutzen
Menschen unterschiedlicher Herkunft mit und ohne Fluchthintergrund setzen sich gemeinsam für die Anliegen von Flüchtlingen ein, sei es durch Soforthilfe, durch Unterstützung bei der Unterbringung, durch Begleitung und Betreuung bei der Integration oder auf politischer Ebene. «Freiwilligenorganisationen und Flüchtlingsgemeinschaften sind oft kaum sichtbar, spielen aber eine entscheidende Rolle», erklärt Feven Afeworki von der Organisation Gezana, die während einer Podiumsdiskussion auf dem Symposium sprechen wird.
Das 9. Schweizer Asylsymposium widmet sich diesem bedeutenden zivilgesellschaftlichen Engagement. Ins Zentrum gestellt werden hierzu gleichermassen private Organisationen und Initiativen, Flüchtlinge und Flüchtlingsgemeinschaften, die alle meist Freiwilligenarbeit für den Flüchtlingsschutz leisten und die staatlichen Strukturen und Prozesse ergänzen. «Die Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen hat besonders deutlich gezeigt, wie die Zivilbevölkerung den Flüchtlingsschutz stärken kann, wenn sie aktiv in die Unterbringung und die Integration eingebunden wird», sagt SFH-Direktorin Miriam Behrens.
Aktuelle Herausforderungen
Am Asylsymposium setzen wir uns gemeinsam mit der Rolle und den Herausforderungen von Freiwilligenorganisationen und flüchtlingsgeführten Gemeinschaften auseinander und beleuchten, inwieweit deren Potenzial, unabhängig von Krisen, genutzt und als fester Bestandteil im Schweizer Asylwesen verankert werden kann. «Unser Ziel ist, dass Flüchtlinge in Belange, die sie betreffen, einbezogen werden. Wir hoffen, dass das Asylsymposium hierfür Impulse setzen kann», sagt Anja Klug, Leiterin des UNHCR-Büros für die Schweiz und Liechtenstein.
Wie können Flüchtlinge und flüchtlingsgeführte Organisationen in ihrem Engagement gestärkt und Barrieren für ihre Partizipation abgebaut werden? Dieser und vielen weiteren aktuellen Fragen gehen am zweitägigen Asylsymposium rund 340 Teilnehmende aus Politik, Wissenschaft, Praxis und Zivilgesellschaft gemeinsam mit hochrangigen Referent*innen nach. Rund ein Dutzend Flüchtlinge werden als Redner*innen und an Podiumsdiskussionen auftreten.
Das Programm ist auf der Website www.asylsymposium.ch ersichtlich. Die Website sowie unsere verschiedenen Social Media-Kanäle dokumentieren die Tagung laufend. Während des Asylsymposiums finden Sie auf unserer Webseite aktuelle Pressebilder zur Veranstaltung sowie Fotos der Referate der Rednerinnen und Redner.
Eliane Engeler
Mediensprecherin
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